Geschichte

Fussball 1920Brettin hatte sich vor dem Zweiten Weltkrieg immer mehr zu einem Arbeiterdorf entwickelt. Durch die Nähe zu Genthin und der dort entstehenden Industrie siedelten sich viele Arbeiter und Angestellte entlang der Brettiner Dorfstraße an. Sie gründeten auch einen Arbeitersportverein, in dem sich besonders der Radsport etablierte – aber auch Fußball wurde gespielt. Die verbrecherische Kriegspolitik der Nazis machte dem aber ein Ende und die Bevölkerung hatte wichtigere Sorgen, als einem runden Lederball nachzujagen. Erst zwei Jahre nach Kriegsende, nachdem die schlimmsten Schäden behoben waren und man wieder ein Blick in die Zukunft riskieren konnte, dachte man wieder an Sport. So fanden sich 1947 die ersten Sportbegeisterten, die es mit einer Handballmannschaft versuchen wollten. Leider blieb die Mannschaft nur bis 1952 zusammen, da der Nachwuchs fehlte und die Entfernung zu anderen Mannschaften zu groß war. Schließlich war zur damaligen Zeit das Fahrrad das Hauptverkehrsmittel (wenn man als Kind überhaupt eins besaß). Die Eisernen meldeten sich in Genthin an. Erneute Versuche, den Sport in Brettin wieder zu beleben scheiterten, bis 1958 die BSG „Traktor“ Brettin als reiner Fußballverein gegründet wurde. Obwohl ohne jedes fachliche Training und ohne größere Vorbereitung das Eröffnungsspiel gegen Bergzow noch mit 6:0 verloren wurde, entbrannte in Brettin ein regelrechtes Fußballfieber von dem fast alle Familien angesteckt wurden, so dass von allen Seiten finanzielle, aber vor allem personelle Verstärkung kam, die die Fußballer bald zu gefürchteten Gegnern in den jährlichen Kreismeisterschaften werden ließen.

Der Fußballplatz befand sich damals auf dem „Kröpelberg“, wo heute diese Häuser stehen. Die Mannschaft war über die Kreisgrenze hinaus bekannt.

Auf dem Bild von 1920 sind noch bekannt v. r.: Ernst Jäger, Franz Ölze, Hermann Freund, Edmund Ernst, unbekannt; unbekannt, Wilhelm Harz, unbekannt; sitzend: Fritz Ölze, Hermann Dielas, Otto Freund.

50 Jahre Turn- und Sportverein (TSV) Brettin/Roßdorf e.V.

Diese 50 Jahre sind eine lange Zeit mit Höhen und Tiefen, mit Ereignissen, die großen Aufwand und starken Willen aller Funktionäre, Übungsleiter, Schiedsrichter und natürlich der Mitglieder bedurften. Nicht unerwähnt soll die Unterstützung durch die Gemeinde Brettin und ab 1991 durch die Gemeinde Roßdorf bleiben.

Aber auch die zahlreichen Sponsoren haben nach 1991 entscheidend dazu beigetragen, dass der TSV lebt, finanziell gesund ist und so viele sportliche Erfolge auf Kreis- und Landesebene erzielen konnte.

Wurde die Sportanlage vor der Wende ausschließlich in ehrenamtlicher Arbeit durch die Mitglieder errichtet und erhalten, so konnte die neue Anlage einschließlich des Gebäudes mit Sanitäreinrichtungen zu 60%, mit 1,5 Millionen DM aus der Gemeindekasse finanziert werden.

Ein wichtiger Schritt war, dass beide Gemeinden unter der damaligen Bürgermeister, Karl-Heinz Hause in Roßdorf und Werner Pamperin in Brettin, sowie beide Gemeinderäte die Namensänderung von Traktor Brettin zum TSV Brettin/Roßdorf vollzogen haben. Mit der Gründung neuer Sektionen wie Volleyball, Tennis und Breitensport (Frauen) liegt der Mitgliedsstand derzeit bei 240. Davon sind allein über 70 Nachwuchsspieler im Fußball. Hier haben andere Sektionen noch Nachholbedarf.

Werner Pamperin – ehemaliger Bürgermeister und ehemals 1. Vorsitzender